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Ein „junger Man“, der sechzig wird,
die Jugendzeit gerad' verliert,
der fängt jetzt an
und wird ein Mann.
Zwar hat er, objektiv betrachtet,
die längste Zeit des Lebens durchgestartet.
Doch wichtig ist - wer glaubt das nicht?
Die eigene, subjektive Sicht.
Und die ist, wie man sie auch wendet,
gilt man vielleicht auch als verblendet,
ganz auf die Zukunft eingestellt,
im kühnen Blick die ganze Welt.
Erreicht er schließlich die Pension,
dann ist er frei, was soll das schon,
dass damit auch die Jahre schwinden,
die kann man leider ja nicht binden.
Es öffnet sich ein Leben ohne Zwänge,
vorbei die Pflicht, berufsbedingte Enge.
Vorbei die alltäglichen Plagen,
statt dessen: Frühstück, Zeitung und Behagen.
Nur Vorteile in den „sechziger Jahren“,
bist du dir darüber im Klaren?
Drum breite weit die Arme aus
und lad sie ein zu dir nach Haus.
© Karl Günther Schultze