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Englische Gedichte

Das Original von William Shakespeare

Sonett 91

Some glory in their birth, some in their skill,
some in their wealth, some in their body's force,
some in their garments though new-fangled ill;
Some in their hawks and hounds, some in their horse;

And every humour hath his adjunct pleasure,
wherein it finds a joy above the rest:
But these particulars are not my measure,
all these I better in one general best.

Thy love is better than high birth to me,
richer than wealth, prouder than garments' cost,
of more delight than hawks and horses be;
And having thee, of all men's pride I boast:

Wretched in this alone, that thou mayst take
all this away, and me most wretched make.

William Shakespeare (1564-1616)

 

Übersetzung von Friedrich Bodenstedt (1866):

Sonett 91

Stolz sind die Andern auf Geburt, auf Kunst,
Auf Reichthum, Leibesstärke und Geberde,
Auf Kleider – ob auch modisch ganz verhunzt -
Gleichwie auf Falken, Hunde, schöne Pferde.

So schafft sich jede Laune ihr Vergnügen,
Das ihr vor allen andern wohlgefällt;
Mir aber kann solch Glücksmaß nicht genügen,
Denn auf ein Höchstes ist mein Sinn gestellt.

Mehr als Geburt, stolzer als Prunkgewande,
Besser als Reichthum, Hunde, Falken, Pferde,
Sind für mich Deiner Liebe süße Bande.
In Dir besitz' ich allen Stolz der Erde:

Unglücklich darin nur, daß Du mein Glück
Kannst nehmen und mich elend läss'st zurück.

Friedrich Bodenstedt (1866)

 

Übersetzung von Johann Gottlob Regis (1836)

Sonett 91

Der prahlt mit seinem Adel, mit der Kunst,
Mit Reichtum jener, der mit Leibeskraft;
Mit Kleidern, wie auch Mode sie verhunzt,
Mit Falk und Hund, mit stolzer Reiterschaft;
 
Und jeder Laun' ist ihre Lust gegeben,
Worin sie gern vor andern sich behagt.
Ich aber mag nach solchen Ziel nicht streben,
Weil mir ein Höchstes über alle ragt.
 
Dein Herz ist höher mir, als hohes Blut,
Teurer als Gold, Gewänder, edle Steine,
Beglückender als Pferd- und Hundebrut,
Und hab' ich dich, ist aller Stolz der meine.
 
Unselig darin nur, daß du mir's ganz
Entzieh'n, und mich höchst elend machen kannst!

Übersetzt von Johann Gottlob Regis (1836)