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Hochzeitsbräuche vor dem Standesamt
Bevor es in Deutschland zum Standesamt geht, lassen sich oft viele Freunde und Verwandte noch ein paar Spielchen einfallen. Einige von ihnen haben sich als Brauch in den letzten Jahren und vielleicht sogar in den letzten Jahrhunderten so weit durchgesetzt, dass eine Hochzeit ohne sie völlig undenkbar wäre.
Einer der wichtigsten Hochzeitsbräuche vor dem Standesamt ist das Durchführen eines sogenannten Polterabends. Die Hintergründe dieses Brauchtums könnte man ohne Zweifel als heidnisch bezeichnen, denn sie haben vor allem damit zu tun, dass man mit viel Lärm dafür sorgen möchte, dass sich böse Geister und das Unglück als solches hüten, das Brautpaar während seiner Ehe negativ zu beeinflussen. Aus diesem Grund fliegen noch heute dutzende von Tellern, Tassen und anderen Gegenständen aus Porzellan auf den harten Boden und zerbrechen in tausende von Scherben. Wenn Braut und Bräutigam nach dem „Scheppern“ gemeinsam zu Besen und Schaufel greifen, bedeutet dies außerdem, dass sie gut gemeinsam anpacken und Herausforderungen meistern können – ebenfalls eines der besten Omen für eine gelungene Ehe, die lange hält.
Auch ein Teil der Hochzeitsbräuche vor dem Standesamt ist es, dass die Braut die letzte Nacht als Nicht-Ehefrau ohne ihren zukünftigen Mann verbringt. In früheren Zeiten wäre es ohnehin undenkbar gewesen, dass die beiden Partner schon vor der Ehe eine Wohnung und gar ein Bett teilen. Heute jedoch muss es lediglich die letzte Nacht sein, die die beiden Brautleute einzeln verbringen. Solche Bräuche haben auch einen ganz praktischen Vorteil, denn die Braut muss in der Regel am Tag der Hochzeit früh gestylt werden, damit sie wunderschön zum Altar schreiten kann. Außerdem möchte sie ihr Kleid – ebenfalls einer der Hochzeitsbräuche vor dem Standesamt – meistens noch nicht vor der Hochzeit dem Bräutigam präsentieren. Also zieht sich die Braut in aller Ruhe an einem anderen Ort um und lässt sich für den Tag aller Tage zurechtmachen. Viele Bräute übernachten zu diesem Zweck in ihrem Elternhaus oder verbringen bereits eine Nacht im Hotel, in dem die Hochzeitsfeier stattfinden wird.
Eines ist sicher – jeder Hochzeitsbrauch ist mit einer schönen Tradition verbunden, die vielen Menschen gefällt. Die Hochzeitsgäste lieben es, wenn bei einem solchen traditionellen Familienfest auch einige der schönen Konventionen gewahrt werden, die man von anderen Hochzeiten kennt.