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Weihnachtsgedichte

Wunschzettel ganz privat
©  Ruth-Ursula Westerop (1927-2010)

Ich wünsch mir einen Zwischenraum
für alles, was ich nicht getan
und einen Miniweihnachtsbaum
als Dämpfer für den Größenwahn.

Ich wünsch mir frisch gebacknes Brot
mit etwas Käse oder Wurst,
ein Gläschen Rotwein, doch zur Not,
schmeckt ja auch Wasser, hat man Durst.

Ich wünscht, dass man es nicht vergisst
beim weihnachtlichen Zelebrieren,
wie schmerzlich es für jene ist,
die einsam hungern oder frieren.

Ich wünscht, Rumsfeld, Chaney und Bush
würden zur Weihnachtszeit mutieren,
und als Kamel am Hindukusch,
den Rest des Lebens vegetieren.

Ich wünsche mir ein Parlament
aus Wahrheit und Gerechtigkeit;
nicht einen Ort, wo man verpennt
das Volksvertraun und Menschlichkeit.

Ich wünsche ja so viele Sachen,
die man jedoch nicht kaufen kann.
Sind Dinge, nur zum Selbermachen.
Wie wär’s fing man damit jetzt an?

Ich wünscht es gäbe einen Knall,
durch den die Welt endlich erwacht
und allen wünsch in jedem Fall
ich eine schöne Weihnachtsnacht.